Kategorie: gpdm international

Vietnam Exkursion mit Studierenden der FHDW

Für junge Führungskräfte aus Ostwestfalen fand 2016 die erste Exkursion der gpdm nach Vietnam im Rahmen des MBA Studiums statt. Im März 2017 folgte nun die zweite Reise nach Asien.

Die gpdm führt schon seit Beginn ihrer Gründung Projekte im Ausland durch. Während diese in der Anfangsphase im europäischen Raum stattfanden werden mittlerweile Projekte weltweit durchgeführt. Dabei liegt ein Schwerpunkt auf den Wirtschaftsraum Asien. In Vietnam ist die gpdm auch im GENEV Verbund von deutschen Berufsbildungsträgern tätig, mit dem Ziel, Ausbildung »Made in Germany« nach Vietnam zu etablieren und damit auch eine Mitarbeiterbasis für deutsche Unternehmen zu schaffen.

Im vergangenen Jahr hat die FHDW (Fachhochschule der Wirtschaft) zusammen mit der gpdm (Gesellschaft für Projektierungs- und Dienstleistungsmanagement mbH) ein Exkursionsprogramm für die MBA Studierenden aufgelegt, dass einen mit 8 Tagen kurzen, aber intensiven Einblick in die Entwicklung des Landes und seine Visionen erlaubt hat. Die Erfahrungen und Eindrücke ermöglichen nicht nur eine erste Einschätzung Vietnams, sondern ermöglichen Rückschlüsse auf marktwirtschaftliche und soziale Tendenzen weiterer ASEAN Länder. Die Vietnamesen selbst formulieren ihr ehrgeiziges Ziel, eine Vorreiterrolle innerhalb der kommenden 10-20 Jahre zu übernehmen und Regionen wie Shanghai einholen zu wollen. Aufgrund dieser stetigen Entwicklung unterstützt gpdm seit Jahren deutsche Unternehmen insbesondere bei der Ausbildung von Mitarbeitern:Mitarbeiterinnen für die Produktion vor Ort. Für diese Bemühungen ist das Paderborner Unternehmen bereits mit dem Bildungsexportpreis der Bundesrepublik ausgezeichnet worden.

Die Fachhochschule der Wirtschaft bietet mit dem berufsbegleitenden MBA ein zweisprachiges Studium für Berufstätige an, die bereits Führungserfahrung haben oder diese anstreben. Der Kurs bietet eine Exkursion nach Vietnam und nach China. Insgesamt ist die FHDW auf Duale und berufsbegleitende Studiengänge mit praxisnaher Ausrichtung spezialisiert.

© Matthias Groppe
© Matthias Groppe
© Matthias Groppe
© Matthias Groppe
© Matthias Groppe
© Matthias Groppe

Ausbildung made in Germany

Markus Kamann, Geschäftsführer der Paderborner Gesellschaft für Projektierungs- und Dienstleitungsmanagement (gpdm) über die Fachkräfteausbildung in Schwellenländern nach deutschem Vorbild.

Ausbildung made in Germany

Ausbildung made in Germany ist insbesondere in Schwellenländern gefragt. Was sind die Gründe?
Gerade die aufstrebenden Märkte Lateinamerikas, Südostasiens und Afrikas brauchen für ihren Aufholprozess hochwertige Investitionsgüter. Beim Export in diese Länder sind das häufig niedrige Bildungsniveau und der eklatante Mangel an Fachkräften bislang ein großes Hindernis, gerade wenn es um erklärungsbedürftige Hightechprodukte aus Deutschland geht. Für fachgerechte Wartung, technisch anspruchsvolle Anwendungen in der Produktion und die Schulung von Zwischenhändlern müssen oft deutsche Experten eingeflogen werden – auf Dauer ist das ein immens kosten- und zeitaufwendiges Prozedere. Konkret betrifft dies vor allem die Bereiche Medizintechnik, Stahlproduktion, Automotive, Windenergie (onshore) und Verpackungstechnik.

Warum sollten deutsche Industrieunternehmen bei ihren Aktivitäten in Schwellenländern das Thema Ausbildung berücksichtigen?
Ein durchschnittliches Exportprojekt hat ein Investitionsvolumen von 300.000 Euro bis zu vier Millionen Euro. Um ihre Wettbewerbsvorteile zu sichern, braucht die deutsche Exportwirtschaft qualifizierte Mitarbeiter:innen und Anwesende vor Ort. Daher entfallen von den Gesamtprojektkosten etwa zehn Prozent auf die Einarbeitung und Schulung. Wenn die deutschen Unternehmen auch in den Export von Bildungsstandards investieren zum Beispiel in ein Schulungszentrum, das Kurse nach Standards der deutschen Auslandskammern anbietet, wirkt sich das mittelfristig in erheblichem Maße kostensenkend aus. Dazu kommen weitere Vorteile: Beispielsweise findet die Ausbildung an den eigenen Maschinen statt. Die Schulungsmöglichkeiten liefern ein schlagkräftiges Verkaufsargument und schaffen Gelegenheit zur Kontaktanbahnung mit neuen Unternehmen.

Aktuelles Beispiel für Schulung nach deutschem Vorbild ist das Ausbildungszentrum für Lebensmittel- und Getränketechnik in Vietnam. Wie funktioniert die Zusammenarbeit?
Der vietnamesische Partner stellt die räumliche und einen Teil der personellen Infrastruktur, die deutschen Unternehmen die technische Ausstattung, gpdm bildet die Trainer aus, Wer die Ausbildung durchlaufen hat, wird von der Auslandshandelskammer in Hanoi geprüft.

Wird das Modell Bildungskooperation als Absatzförderung Schule machen?
Aufgrund der beschriebenen Fachkräfteproblematik, gerade in den Wachstumsmärkten, können wir eine signifikant steigende Nachfrage nach Modellen zum Bildungsexport verzeichnen. Schon heute wandelt sich die Exportwirtschaft und koppelt die Warenausfuhr verstärkt mit Qualifizierungsmaßnahmen für die lokalen Fachkräfte.

markets Ausgabe 05/2011 | Interview von Daniela Vaziri