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Lehrfabrik Möbelindustrie gegründet

Zukunftsweisendes Projekt zur Leistungssicherung der Branche im demografischen Wandel

Der demografische Wandel – die kritische Kombination aus Fachkräftemangel, Überalterung und Bevölkerungsschwund – stellt die Leistungsfähigkeit ganzer Branchen in Frage, wenn nicht rechtzeitig, proaktiv und mit Nachdruck reagiert wird. Die Verbände der Holz- und Möbelindustrie Nordrhein-Westfalen haben unter Federführung des VHK Westfalen-Lippe (Herford) in den vergangenen zwei Jahren deshalb ein ehrgeiziges Vorhaben vorangetrieben, welches jetzt mit Unterstützung aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung realisiert werden kann: die gemeinsame, unternehmensübergreifende und „state-of-the-art“ ausgestattete Lehrfabrik der Möbelindustrie im Ausbildungsnetzwerk „Bang“ am Standort Löhne.

Für die deutsche Möbelindustrie, besonders im Segment Küche weltweit führend und nachgefragt, werden die Themen Nachwuchssicherung, Qualifikation und nachhaltige Leistungssicherung immer drängender. Damit steht die Branche nicht allein, ist aber im Vergleich zum verarbeitenden Gewerbe in der Altersstruktur insgesamt besonders betroffen.

Die Möbelverbände als Vertreter gemeinsamer Brancheninteressen haben deshalb mit dem Dienstleistungspartner Zeus GmbH (Paderborn) das Projekt einer „Lehrfabrik der Möbelindustrie“ entwickelt und zur Realisierungsreife geführt. „Für uns als ostwestfälisch-lippische Möbelindustrie hat die Fachkräfteverfügbarkeit oberste Priorität. Daher haben wir als Verband dieses Vorhaben angestoßen und mit aller Kraft unterstützt“, erklärt Andreas Wagner, Vorsitzender des VHK Westfalen-Lippe.

Nach intensiven Evaluierungs- und Vorbereitungsarbeiten ist nunmehr das anspruchsvolle Projekt in ‚trockenen Tüchern‘: Mit der Unterzeichnung der Gründungsurkunde durch die maßgeblichen Unterstützer aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung am heutigen Tag erfolgt der förmliche Startschuss. Eine solide Finanzierung ist dank der Beteiligung des Landes Nordrhein-Westfalen, interessierter Unternehmen und Sponsoren, der Gesellschafter, der Möbelverbände, des Netzwerks „Bang“, des Kreises Herford sowie verschiedener Kreditinstitute sichergestellt.

Auch die Stadt Löhne unterstützt das entstehende Ausbildungs- und Qualifizierungszentrum engagiert: „Hier in der ‚Weltstadt der Küchen‘ ein Bildungszentrum für die Möbelindustrie zu etablieren – das passt!  Nachdem immer mehr Messezentren der Küchenbranche in Löhne eine Heimat gefunden haben, schärft die Einrichtung der Lehrfabrik unser kommunales Standortsprofil weiter“, so Bernd Poggemöller, Bürgermeister der Stadt Löhne.

Die Lehrfabrik wird ein modernes, zweigeschossiges Trainingszentrum für Möbelhersteller und ihre Technologiepartner bzw. Zulieferer mit ca. 2.800 m² Brutto-Nutzfläche umfassen. „Wir bekommen jetzt die einzigartige Chance, konsequent am Berufsbild und an dessen Anreicherung mit wichtigen neuen Themen wie der Robotik und KI zu arbeiten. Und das mit Maschinen und Anlagen, die auf höchstem Niveau sind und immer wieder auf den neuesten Stand gebracht werden“, unterstreicht „Bang“-Manager Markus Kamann.

Die Lehrfabrik hat ein Einzugsgebiet von etwa 200 Kilometern Radius. Der Baubeginn ist im Herbst 2021, die Eröffnung ein Jahr später geplant. Der Gebäudekomplex ist als Effizienzhaus 55 (BEG) konzipiert, zudem gehört ein Boardinghaus zur Lehrfabrik. Ab 2022 werden eine Vielzahl verschiedener Bildungsmodule für sechs Berufsbilder angeboten und jährlich rund 200 interessierte Nachwuchskräfte und Lehrlinge einschließlich Umschülern:Umschülerinnen erwartet.

Abschließend Jürgen Müller, Landrat des Kreises Herford, zum ehrgeizigen Vorhaben: „Unser Kreis ist bundesweit ein bedeutender Standort der Möbel- und Küchenindustrie – diese Lehrfabrik stärkt den Standort und ist wichtig für die Nachwuchsförderung. Das hat auch die Wirtschaft erkannt und setzt klare Signale – namhafte Unternehmen sind beteiligt und haben Finanzierungen zugesagt. Schnelle Entscheidungen sind wichtig, denn die Konkurrenz im Arbeitsmarkt nicht nur in OWL ist groß.“

Aufsicht auf die Lehrfabrik mit Schulungsräumen im Obergeschoss und den Maschinenstraßen der Fertigung im Erdgeschoss (Abbildung: VHK Westfalen-Lippe)

BASE-MINT – online Python lernen

Kassel. Python – das ist nicht nur ein eindrucksvolles und farbenprächtiges Reptil, sondern auch eine einfach zu erlernende Programmiersprache. Das wissen jetzt auch zwölf Schüler:innen der Carl-Schomburg, Luisen-, Georg-August-Zinn und der Offenen Schule Waldau Kassel. Angeleitet durch unsere Coaches Ursula Woth, Ali Kobeissi und Philip Schmidt wurde in einem Kick-Off Meeting das erste Programm „hello kassel“ entwickelt. Der schulübergreifende Kurs ermöglicht ein abwechslungsreiches, interaktives Kennenlernen von Programmier-Basics. Finanziert und umgesetzt wird BASE-MINT durch das Amt für Schule und Bildung und die Agentur für Arbeit Kassel. Die BASE-MINT online AG findet donnerstags von 15:00 bis 16:30 Uhr statt. Einwahllink unter: www.mintup.de

Countdown A

Kassel. Die allgemeinbildende Schule ist vorbei. Wenn dann keine Ausbildungsstelle folgt, geht es in der Regel schulisch weiter, um sich auf den richtigen Beruf vorzubereiten oder einen höheren Abschluss zu erlangen. Das ist gut so. Aber manchmal gerät der Motor einfach ins Stocken, es macht keinen Spaß mehr, die Motivation zum Lernen fehlt. Dann könnte die freiwillige Teilnahme an Countdown A in Kassel ein Ausweg sein! Jenseits des Schulalltags wird mit abwechslungsreichen Methoden ein Weg gesucht, um aus der mentalen Sackgasse herauszukommen. Dabei geht es um Durchhaltevermögen, Interessensfeststellung, Sozialtrainings oder auch um Computer-Kenntnisse. Wir bleiben in kleinen Gruppen oder sogar Einzelübungen. Countdown A passt sich dem Bedarf an. Ziel ist immer die erfolgreiche Suche nach einer Ausbildungsstelle oder zumindest einem beruflichen Einstieg. Mitmachen ist jederzeit möglich, das Projekt endet im Dezember 2021.

Einfach digital!

Kassel. „Wir müssen digitaler werden“, schallt es allerorten. Und wir wollen das auch. Neben der passenden Technik fehlt es aber gelegentlich auch an den nötigen Fertigkeiten. Einfach digital! adressiert Frauen im Großraum Kassel, die sich beruflich neu orientieren oder im Beruf dringend benötigte IT-Kompetenzen nachbessern möchten. Der tatsächliche Bedarf, die zeitliche Einteilung und Dauer werden sehr individuell abgestimmt. Einfach digital! ist hochflexibel und, so nennen es die Bildungsfachleute, niedrigschwellig. Der Einstieg ist jederzeit möglich, das Projekt endet im Dezember  2021.

Know IT 2020 erfolgreich durchgeführt

Göttingen. Es ist geschafft! Trotz einer komplexen Rahmensituation konnte am 4. November die Know IT 2020 in Göttingen stattfinden! „Hybrid“ war diesmal das Schlüsselwort. In dichter Folge haben sich auf der Lokhallen-Bühne IT-Fachreferate südniedersächsischer Azubis wie „Leben in der Cloud“, „Natural Language Processing – Wie Computer mit Sprache arbeiten“ und „Programmierung einer Ausbildungsmesse als Onlinegame“ und Gespräche rund um das Thema Ausbildung abgewechselt. Das Setting wurde von 20 Live-Gästen und vier Firmeninfoständen ergänzt. Zwei bemannte Kameras und die professionelle Ton-, Bild- und Lichtregie sicherten den perfekten Stream.

 

Es haben sich 160 Online-Gäste vor allem an den hiesigen Schulen zugeschaltet. Mit einem Grußwort direkt vor Ort hat der Göttinger Oberbürgermeister Rolf-Georg Köhler die Veranstaltung eröffnet und damit zugleich signalisiert, dass selbst in außergewöhnlichen Situationen Lösungen zur Bewältigung des Berufs- und Lebensalltags gefunden werden können. Nochmals vielen Dank an die Gesellschaft für Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung Göttingen mbH, die engagierte Mannschaft der Lokhalle Göttingen, die Sponsoren und Mitwirkenden und die Agentur für Arbeit Göttingen! Wir freuen uns auf die 8. Know IT im kommenden Jahr, die sicher auch von dem diesjährigen Format gelernt haben wird!

 

Stark im Beruf Artikel

Stark im Beruf: BANG StarterCenter ebnet den Weg zur Arbeitswelt

Paderborn. Schicksalsschläge. Arbeitslosigkeit. Ausweglosigkeit. Der Weg zurück in die Arbeitswelt war für Naciye Sargin ein steiniger. Nachdem die kräftezehrenden Versuche, Arbeit und Familie unter einen Hut zu bekommen, doch noch in der Langzeitarbeitslosigkeit endeten, bot ihr das Jobcenter eine Maßnahme bei BANG StarterCenter in Kooperation mit GPDM an. Das Programm „Stark im Beruf“ wurde ein Glücksfall.

„Der Kontakt mit anderen Frauen in dem Workshop hat mir sehr gut getan. In der Gastronomie und dem Einzelhandel sah ich keine Chance Berufstätigkeit und Familie unter einen Hut zu bringen. Ich habe gesehen, so ausweglos eine Situation auch aussehen mag, es gibt im Projekt qualifizierte Unterstützung“, sagt Naciye Sargin. Sie lernte mit dem PC umzugehen, Stellenanzeigen zu recherchieren und Bewerbungen zu formulieren. „Das Team hier hat genau hingehört, die richtigen Fragen gestellt und mich damit ermutigt einen neuen Weg einzuschlagen und mich dabei begleitet“. Diese neu erworbenen Kompetenzen sicherten ihr schließlich einen Praktikumsplatz in der Pflege, der nach einiger Zeit in einem Beschäftigungsverhältnis endete: wohnortnah und mit familienfreundlicher Arbeitszeit. Seit Nov 2019 arbeitet Frau Sargin in der Seniorenresidenz in Salzkotten.

Ähnlich erfolgreich ist der Werdegang von Susanna Misakyan, einer alleinerziehenden Mutter, die 2016 als Asylsuchende nach Deutschland kam. Zwar hatte sie im Heimatland ein Studium absolviert, aber in Deutschland fehlten ihr sowohl eine Anerkennung der Studienleistungen als auch die entsprechenden Sprachkenntnisse, um beruflich Fuß fassen zu können. Engagiert lernte sie in Eigeninitiative deutsch, unterstützt von einer Freundin. Enormes zivilgesellschaftliches Engagement aus ihrem Umfeld half ihr auch in einer Zeit, als sie Deutschland fast wieder hätte verlassen müssen. Entscheidend half auch hier das Projektteam: Sie unterstützten auf der Suche nach einer passenden Ausbildung, der Klärung von Finanzierungsfragen. Seit August 2019 macht Frau Misakyan eine Ausbildung zur Kinderpflegerin und geht konsequent ihren Weg.

„An diesen Beispielen zeigt sich, dass das Projekt „STAR – Stark im Beruf“ eine Erfolgsgeschichte ist“, sagt Sibylle Petry als Projektverantwortliche des BSC (BANG StarterCenter) und der GPDM , die das Projekt gemeinsam mit der Beauftragten für Chancengleichheit des Jobcenters im Kreis Paderborn entwickelt hat. Sie hat die Teilnehmerinnen als Coach begleitet und ist überzeugt: Unsere Mütter mit Migrationshintergrund sind Powerfrauen. Mit dem richtigen Netzwerk im Hintergrund finden unsere Teilnehmerinnen ihren persönlichen Weg in den  Arbeitsmarkt.

 

Über die GPDM

Das BANG StarterCenter ist ein Spin off der gpdm, gemeinsam in modernes Dienstleistungsunternehmen, das innovative Bildungsprojekte entwickelt und auf den Weg bringt. Im BSC sind regionale Unternehmen direkt beteiligt und bieten Einblick in die Arbeitswelt. Auf dem Hintergrund der aktuellen Situation in Bildung und Wirtschaft werden Projekte und Produkte initiiert, die vorrangig im Bereich der Weiterentwicklung der beruflichen Ausbildung und der Vermittlung von Fachkräften und Mitarbeitern liegen.

Kontakt: Sibylle Petry, 05251 77600, spetry(a)gpdm.de

Infogespräche sind jederzeit persönlich und auch online möglich.

 

Über Stark im Beruf

Das ESF-Bundesprogramm „Stark im Beruf – Mütter mit Migrationshintergrund steigen ein“ wird durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und den Europäischen Sozialfond gefördert. Die GPDM bietet im Rahmen des Projektes ein individuell anpassbares Modell zu Begleitung, Coaching und Unterstützung von Müttern mit Migrationshintergrund an.

Der Artikel zu diesem Beitrag erschien am 24. Juni 2020 im Westfalen-Blatt.

Platz da – hier komme ich! Jobbörse im Kreishaus Paderborn

Die Landesinitiative Netzwerk W hat zum zweiten Mal eine Jobbörse speziell für Frauen im Kreishaus Paderborn veranstaltet. Die gpdm war mit den Kolleginnen des Teams Arbeitsmarkt-Diversity auch wieder auf der Messe vertreten. Zahlreiche Gespräche mit Frauen zum (Wieder-)Einstieg in den Arbeitsmarkt zeigen, wie wichtig eine Unterstützung der Frauen ist. Die Mitarbeiterinnen der gpdm konnten den Besucherinnen der Veranstaltung zahlreiche Tipps und Angebote geben, wie sie einen passenden Arbeitsplatz finden. „Seit vielen Jahren helfen wir Frauen und Mütter dabei ihren Weg in das Berufsleben zu finden, diese Veranstaltung des Netzwerks W  ist dabei eine sehr sinnvolle Ergänzung unserer Coaching und Beratungsangebote. Hier kommen wir direkt mit unterschiedlichen Frauen ins Gespräch“, zieht Bereichsleiterin Sibylle Petry die Erfahrungen im Rahmen der Jobbörse zusammen.

Seit Anfang 2019 begleiten die Mitarbeiterinnen speziell auch Mütter mit Migrationshintergrund zurück in den Job. Das Projekt Stark im Beruf, gefördert durch das Bundesfamilienministerium, läuft noch bis Mitte 2022. Weitere Informationen zum Projekt finden Sie unter diesem Link.

 

Sibylle Petry

+49 (0) 5251 7760-0

spetry(at)gpdm.de

Die Mitarbeiterinnen des Teams Arbeitsmarkt-Diversity bei der Jobbörse für Frauen im Kreishaus Paderborn.

2019-12-19-Frauenmesse-Flyer

 

gpdm erneut als „familienfreundliches Unternehmen“ zertifiziert

Verdienst- und Karrierechancen anzubieten reicht längst nicht mehr aus, um Fach- und Führungskräfte zu halten und gewinnen. Punkten können Unternehmen in diesen Tagen vor allem mit ihrer Familienfreundlichkeit. Wer flexible Arbeitszeitmodelle, Betriebskinderkarten oder auch Telearbeit ermöglicht und eine Unternehmenskultur lebt, die ehrlich und authentisch die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sicherstellt, bindet und motiviert insbesondere auch weibliche Fachkräfte.

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Fachkräftelücken der Mittelständler mit ausländischen High Potentials füllen

Klugen Köpfen aus dem Ausland eine Orientierung bieten und sie bei den ersten Schritten auf dem deutschen Arbeitsmarkt begleiten – das sind Anliegen des Projektes „MINT – Making your Career in Germany“. Seit September 2014 betreut die Gesellschaft für Projektierungs- und Dienstleistungsmanagement (GPDM) gefördert von der Agentur für Arbeit ausländische Studenten:Studentinnen während der letzten Schritte Ihres Studiums und hilft bei der Suche nach geeigneten Arbeitsstellen.

 

„Das sind nicht nur sehr aufgeschlossene und wissensdurstige Menschen, mit denen wir im Projekt arbeiten dürfen“, berichtet Projektleiterin Nicola Pilz, „sondern auch hochqualifizierte Talente, mit denen man gerne arbeitet.“ Die meisten der mittlerweile über 170 Teilnehmer:innen, die seit 2014 betreut wurden, seien aus Indien und hätten einen wahren Marathon aus Klausuren und Hausarbeiten hinter sich, neben dem sie noch Deutsch lernen und generell im deutschen Alltag ankommen mussten. Den direkten Kontakt in die Arbeitswelt habe man bis dahin noch gar nicht gesucht und genau da „beginnt unsere Arbeit“, sagt Pilz.

 

Angefangen bei deutschen Höflichkeitsformen über ein überzeugendes Anschreiben für die Bewerbung bis hin zur Vermittlung von Bewerbungsgesprächen ist die GPDM für 8 Wochen der Ansprechpartner für die Studenten:Studentinnen. Zeitlich müssen man da flexibel sein, sagt Nicola Pilz, „da trifft man sich auch schon mal abends um 8 Uhr im Biergarten, um die stark eingespannten Teilnehmer:innen zu erreichen.“ Gerade diese individuelle Betreuung wird von den ausländischen Bewerbern:Bewerberinnen sehr geschätzt. „Frau Pilz kam immer zu uns, wir konnten sie überall treffen und somit wichtige Zeit sparen“, berichtet Arjya Shankar Mishra aus Indien, der noch vor einem Jahr dieses Angebot wahrnahm und sich häufig in der Universität oder in Cafés mit den Mitarbeitern:Mitarbeiterinnen der GPDM traf.

Auch aufgrund dieser Flexibilität der Betreuung sind Mittlerweile 128 von den Teilnehmern:Teilnehmerinnen in Deutschland in Arbeit. „Leider in den meisten Fällen jedoch in anderen Regionen Deutschlands“, erklärt Rüdiger Matisz, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit in Paderborn, „bei uns in Ostwestfalen müssen sich die Unternehmen noch weiter für dieses Thema öffnen, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.“ Dass es auch hier in der Region anders geht, beweist seit einigen Jahren der international tätige Softwarespezialist FASTEC im Paderborner Technologiepark. Dort werden ausländische Mitarbeiter:innen als unverzichtbare Bereicherung im über 60-köpfigen Team angesehen, wenn es um wettbewerbsfähige Lösungen zur Optimierung und Digitalisierung von Produktionsprozessen geht. FASTEC entwickelt seit 1995 modulare Software zur Steigerung der Gesamtanlageneffektivität, zunehmend auch im Kontext des beherrschenden Themas Industrie 4.0.

 

„Sich zu öffnen heißt für uns, sich anderen Kulturen gegenüber zu öffnen, Unterschiede zu respektieren, und vor allem Gemeinsamkeiten zu entdecken“, beschreibt Marketingleiter Andreas Freund die Herangehensweise von FASTEC. Wolle man international wachsen, brauche man unterschiedliche Kulturen im Unternehmensalltag, so Freund. Dabei sei es wichtig, Normalität zu erreichen, was die Integration von ausländischen Mitarbeitern:Mitarbeiterinnen angeht. Und daher werde in Meetings auch spontan Englisch gesprochen, um Missverständnisse zu vermeiden.

 

Die Tatsache, dass viele Bewerber:innen nur rudimentär Deutsch sprechen und sie im Alltag auf Englisch mit ihren Kollegen:Kolleginnen kommunizieren müssten, ist für viele Unternehmen in Ostwestfalen ein Ausschlusskriterium.

„Dabei ist es bei uns so, dass gerade der Wechsel ins Englische bei den Meetings das Fremdsprachenniveau aller Mitarbeiter:innen verbessert“, berichtet Andreas Freund. Und was die Qualifikation der internationalen Absolventen angehe, so gehören sie meist schon in ihren Heimatländern zu den besten ihrer Schulen und Universitäten und bringen großes Know-How, aber auch die Bereitschaft weiter zu lernen und sich zu entwickeln mit in den Beruf.

 

Auch Arjya Shankar Mishra ist als Softwareentwickler bei FASTEC gestartet, nachdem er im Rahmen des MINT-Projektes eine passgenaue Bewerbung für das Unternehmen erstellt hatte. „Hier haben mich alle sehr gut aufgenommen“, ist er begeistert, „der Job ist einfach wie für mich gemacht.“ Mit seinem Abschluss und seiner Qualifikation ist sein möglicher Arbeitsmarkt die ganze Welt. Trotzdem entschied er sich für Paderborn, was er sehr schätzen gelernt hat im Laufe des Studiums und wo er schnell Anschluss finden konnte.

„Die offene Atmosphäre bei Fastec ist die perfekte Umgebung, um mich in den nächsten Jahren persönlich weiterzuentwickeln“, zeigt sich Arijya zuversichtlich.

 

Auch International Sales Manager Sartac Sharma machte nach seiner Anstellung mit seinen unkonventionellen Arbeitsweisen direkt Eindruck bei FASTEC. „Man ist es ja mittlerweile gewohnt, dass man für jedes Anliegen eine E-Mail versendet“, so Andreas Freund, „aber Sarthak greift lieber direkt zum Telefonhörer und ruft unserer Kunden an. Und diese schätzen das, weil es direkt, unkompliziert, schnell und lösungsorientiert ist.“

 

Bei den meisten Unternehmen sei Englisch am Telefon ohnehin kein Problem. „Ich mag die Direktheit eines Telefonats, vor allem bei deutschen Kunden! Deutsche sind immer direkt-Wenn ein Unternehmen kein Interesse hat, sagt man mir das direkt. Damit kann ich sehr gut umgehen und arbeiten“, berichtet Sharma von seinen Erfahrungen im Vertrieb.

 

FASTEC will als gutes Beispiel in der Region mit voran gehen. Gerade kleinere Unternehmen aus der Region könnten von internationalen Mitarbeitern:Mitarbeiterinnen profitieren, ist sich Andreas Freund sicher: „Unternehmen aus der Region, die zu diesem Thema Fragen haben, dürfen sich jederzeit bei uns melden!“