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BANG Imagefilm

Das Erfolgsprodukt mit der längsten Praxiserfahrung aus unserem Haus sind die BANG Netzwerke. Unsere Arbeit, Leistung und Erfahrung wurde 2017 mit dem Preis „Innovatives Netzwerk 2017“ des BMAS und Innovationsbüro Fachkräfte für die Region ausgezeichnet. Der Film ist die Kurzdokumentation über den Kerngedanken der BANG Netzwerke.

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Ein kurzes Praktikumsgespräch mit Nicole

Liebe Nicole, magst Du dich vielleicht kurz vorstellen? 

Mein Name ist Nicole Esau, ich bin 24 Jahre alt und wohne in Paderborn.

Was hast Du vor deinem Praktikum bei der gpdm gemacht?

Ich habe in Lippstadt, in Bad Waldliesborn, an der IBS International Business School „IBS“ mit dem Schwerpunkt „Human Resources und Wirtschaftspsychologie“ studiert und nach meinem Studium auf Nebenjob-Basis als Kassiererin zur Überbrückung gearbeitet. Schon während meines Studiums habe ich für mich entschieden, dass ich im Bereich Personalentwicklung und Förderung arbeiten will und so habe ich nach einer Möglichkeit gesucht, darin durch ein Praktikum Praxiserfahrung zu sammeln.

Und wie war dein erster Eindruck?

Ich musste mich in die Thematik der Flüchtlingsarbeit erst einmal einarbeiten. Am Anfang war das für mich neu und ging noch schwerfällig, aber mit der Zeit hat sich Routine entwickelt.

Was waren deine Aufgaben?

  • Hilfe bei der Integration Geflüchteter und ausländischer MINT-Studenten in den Arbeitsmarkt durch Erstellung von Eignungsprofilen und Lebensläufen und Unterstützung des Bewerbungsprozesses
  • Ansprache von Unternehmen schriftlich oder telefonisch
  • Workshop-Planung
  • Datenbankpflege und Auswertung von Daten

Wie hat Dir Dein Aufgabenbereich gefallen?

Die Arbeit hat mir sehr gut gefallen und ich habe durch die Unterstützung der Flüchtlinge einen ganz neuen Aspekt der Personalentwicklung kennengelernt.

Was kannst du für dich mitnehmen aus den Monaten hier? 

Man muss die Menschen sehr aufmerksam beobachten und auf jeden individuell eingehen. Es gibt kein Schema nachdem es möglich ist Menschen einzuschätzen, sondern nur die Erfahrung und Entwicklung von Menschenkenntnis zeigt es.

Was wird dir besonders in Erinnerung bleiben?

Die gute Arbeitsatmosphäre und das engagierte Team. Aber auch die Einzelschicksale jedes Teilnehmers des Alpha OWL Projektes, da man durch die intensive Arbeit mit ihnen sehr viel Lebensgeschichte mitbekommt.

Wie sehen deine nächsten Pläne aus?

Ich bin auf der Suche nach Arbeit im Bereich Personalentwicklung.

Vietnam Exkursion mit Studierenden der FHDW

Für junge Führungskräfte aus Ostwestfalen fand 2016 die erste Exkursion der gpdm nach Vietnam im Rahmen des MBA Studiums statt. Im März 2017 folgte nun die zweite Reise nach Asien.

Die gpdm führt schon seit Beginn ihrer Gründung Projekte im Ausland durch. Während diese in der Anfangsphase im europäischen Raum stattfanden werden mittlerweile Projekte weltweit durchgeführt. Dabei liegt ein Schwerpunkt auf den Wirtschaftsraum Asien. In Vietnam ist die gpdm auch im GENEV Verbund von deutschen Berufsbildungsträgern tätig, mit dem Ziel, Ausbildung »Made in Germany« nach Vietnam zu etablieren und damit auch eine Mitarbeiterbasis für deutsche Unternehmen zu schaffen.

Im vergangenen Jahr hat die FHDW (Fachhochschule der Wirtschaft) zusammen mit der gpdm (Gesellschaft für Projektierungs- und Dienstleistungsmanagement mbH) ein Exkursionsprogramm für die MBA Studierenden aufgelegt, dass einen mit 8 Tagen kurzen, aber intensiven Einblick in die Entwicklung des Landes und seine Visionen erlaubt hat. Die Erfahrungen und Eindrücke ermöglichen nicht nur eine erste Einschätzung Vietnams, sondern ermöglichen Rückschlüsse auf marktwirtschaftliche und soziale Tendenzen weiterer ASEAN Länder. Die Vietnamesen selbst formulieren ihr ehrgeiziges Ziel, eine Vorreiterrolle innerhalb der kommenden 10-20 Jahre zu übernehmen und Regionen wie Shanghai einholen zu wollen. Aufgrund dieser stetigen Entwicklung unterstützt gpdm seit Jahren deutsche Unternehmen insbesondere bei der Ausbildung von Mitarbeitern:Mitarbeiterinnen für die Produktion vor Ort. Für diese Bemühungen ist das Paderborner Unternehmen bereits mit dem Bildungsexportpreis der Bundesrepublik ausgezeichnet worden.

Die Fachhochschule der Wirtschaft bietet mit dem berufsbegleitenden MBA ein zweisprachiges Studium für Berufstätige an, die bereits Führungserfahrung haben oder diese anstreben. Der Kurs bietet eine Exkursion nach Vietnam und nach China. Insgesamt ist die FHDW auf Duale und berufsbegleitende Studiengänge mit praxisnaher Ausrichtung spezialisiert.

© Matthias Groppe
© Matthias Groppe
© Matthias Groppe
© Matthias Groppe
© Matthias Groppe
© Matthias Groppe

Mit Integration zum Landaufschwung

„Die Integration von Geflüchteten bietet auch für uns viel erfolgversprechendes Potenzial.“ Mit dieser Meinung war die gpdm auf der Veranstaltung „NRW. Das machen WIR!“ am 20.02.2017 in Bielefeld bestens aufgehoben – und keineswegs allein.

Nur die Probleme in diesem Bereich zu sehen, verstellt den Blick auf die Chancen. Und die können durchaus vielfältig sein, wie wir in einer aktuellen Studie für den Kreis Höxter analysiert haben. Unser Fazit: Sobald man die Interessen beider Seiten, die der Geflüchteten wie die der hiesigen Gesellschaft und Wirtschaft, gut verbinden kann, überwiegen klar die Vorteile für alle Seiten.

Auf derselben Linie: NRW Arbeitsminister Rainer Schmeltzer im Gespräch mit Sibylle Petry.

Mit diesen Ergebnissen passen wir sehr gut in die aktuelle Initiative „NRW. Das machen WIR!“, ins Leben gerufen durch das Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales NRW. Mit dieser Aktion sollen kluge Lösungen zur Integration geflüchteter Menschen in Arbeit und Ausbildung in NRW publik gemacht werden. Außerdem sollen auch die beteiligten Akteure:Akteurinnen zu Wort kommen. Zu diesem Zweck gibt es eine eigene Veranstaltungsreihe in NRW, die in Bielefeld ihre bereits neunte Ausgabe hatte. Ausgerichtet wurde dieses Event von der Regionalagentur OWL in der Ravensberger Spinnerei, mehr als 150 Teilnehmer:innen waren der Einladung gefolgt.

Der verantwortliche Arbeits- und Integrationsminister NRW, Rainer Schmeltzer, eröffnete die Veranstaltung und bekräftigte erneut: „Viel zu oft ist im Zusammenhang mit Flüchtlingen von Problemen die Rede. Wir wollen aber allen Skeptikern:Skeptikerinnen zeigen, was gut läuft und wie Integration zu einer Erfolgsstory werden kann.“ Das zeigten Aktive an vielen Ständen beeindruckend, und auch die Aktivitäten der gpdm fanden viel Interesse und Anerkennung.

Sibylle Petry, bei der gpdm verantwortlich für diesen Bereich, konnte sich über Langeweile an ihrem Stand jedenfalls nicht beklagen: „Das große Interesse an unseren Projekten und die Resonanz zeigen, dass wir nicht nur auf dem richtigen Weg sind, sondern in mancherlei Hinsicht zu den Vorreitern zählen.“ So fand Minister Schmeltzer die Gelegenheit zu einem ausführlichen Meinungsaustausch am gpdm-Stand, und er fand viel Lob für die geleistete Arbeit und ermutigte Frau Petry nachdrücklich, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen. Das tat auch Oliver Verhoeven, bei der Regionalagentur OWL zuständig für den Kreis Höxter: „Gerade in dieser Region wirkt ein Projekt, wie es die gpdm vorgelegt hat, sehr inspirierend und motivierend. Es zeigt überzeugend die Chancen, die in der Integration der Geflüchteten liegen, und die Wege, wie man dies zum beiderseitigen Vorteil nutzen kann.“

Oliver Verhoeven von der Regionalagentur OWL mit Sibylle Petry am gpdm-Stand

Im Mittelpunkt der gpdm-Präsentation stand eine aktuelle Studie, die wir im letzten Jahr (von Mai bis Dezember 2016) durchgeführt haben mit dem Titel „EXPO HX – Existenzsicherung, Partnerschaft und Ortsbelebung Höxter“. Dieses Projekt ist eingebettet in das „Modellvorhaben Land(auf)schwung“, ein ehrgeiziges Projekt des „BMEL-Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft“ zur Förderung von strukturschwachen Regionen. Vor diesem Hintergrund haben wir untersucht, welche Chancen die Integration von Geflüchteten für den Kreis Höxter ergeben können. Fokussiert auf drei kleinere Gemeinden in der Region (Steinheim, Nieheim, Marienmünster) ging es für uns nicht nur um die Recherche, vor allem konnten wir vor Ort zahlreiche Aktivitäten zur praktischen Unterstützung Geflüchteter Familien entfalten. Darüber haben wir einen guten Einblick in ihre Lebenssituation gewinnen und gezielte Hilfe zu einer besseren und stärkeren Einbindung in das gesellschaftliche Leben in den Gemeinden geben können

Die Ergebnisse der Studie zeigen sehr deutlich, dass die Erwartungen der örtlichen Unternehmen und der Asylsuchenden gut zueinander passen können. Dem schnellen Einstieg der Geflüchteten in den Arbeitsmarkt stehen derzeit noch fehlende Sprachkenntnisse entgegen, die jedoch in absehbarer Zeit mit geeigneten Sprachkursen aufgefüllt werden können. Die intensive Begleitung der Familien auch in anderen Lebensbereichen hat ebenfalls gute Fortschritte erbracht. Waren alle zu Beginn des Projekts entschlossen, nach ihrer Anerkennung als Flüchtling die Region wieder zu verlassen, hat sich dies inzwischen grundlegend geändert.

Dem Kreis Höxter macht derzeit vor allem die demographische Entwicklung zu schaffen. Mit 143.000 Einwohnern:Einwohnerinnen auf 1.200 Quadratkilometern vergleichsweise dünn besiedelt, kommt das zunehmende Durchschnittsalter der Menschen erschwerend hinzu. Hier können die Geflüchteten Familien helfen gegenzusteuern und sie ihrerseits ein neues sicheres Zuhause in einer in vielerlei Hinsicht attraktiven Umgebung finden. Die Voraussetzungen dafür sind gut, allerdings erscheint eine gewisse Begleitung und Unterstützung notwendig, um den Integrationsprozess möglichst reibungsfrei und nachhaltig zu gestalten. Auch dies hat die gpdm in diesem Projekt im Rahmen des zeitlich Möglichen bereits erfolgreich umsetzen können.

Mint Programme Review

A must attend programme for every young professional to launch a successful career in Germany. The two month programme strikes a good combination of both soft skills development and gaining profound insights on the current career trends and intricacies of the European job market. Through weekly group sessions carefully constructed to cater to topics such as understanding the labour market, identification of personal strengths, tips on efficient job hunting, analyzing job advertisements, self-marketing and many many more, this programme has definitely given me a huge edge over my peers in the competitive job market. In addition, the many intensive one to one personal sessions lead to continuous improvement on vital job interview presentation skills and extensive revisions of the professional resume and cover letter. To add to all this, the ever friendly and always helpful mentors Frau Nicola Pilz and her Assistant kept all the very high information packed sessions very interesting, creative and interactive. Their commitment, continuous corrective advices and ever eagerness to clear any doubt was often beyond the level of professional commitment and definitely helped maintained our motivation and focus. The programme further included the provision of obtaining a professional resume photo, opportunity for mock interviews and help in registering oneself onto the Germany wide ‚Agentur für Arbeit‘ job portal. In short I owe all thanks to this programme for equipping me with profound knowledge and professional skills needed launch a successful career in Germany and can confidently recommend this programme to anybody who aspires the same.

R.Balaji
Masters Programme (MSc.) in Computer Science
Universität Paderborn

Moritz – Meine Ausbildung bei der gpdm mbH

von links: Sibylle Petry, Moritz Nauber, Nicola Pilz

Meine Entscheidung das Studium zu unterbrechen und stattdessen eine Ausbildung zu beginnen, ist rückblickend betrachtet ein sehr guter Schritt gewesen. Nicht nur hatte ich Zweifel meine Fähigkeiten betreffend das Studium erfolgreich zu Ende zu bringen, auch mangelte es mir stark an Selbstorganisation. Daher entschied ich mich kurzerhand eine Ausbildung zu beginnen, einfach auch um eine Sicherheit zu haben.
Die Ausschreibung der gpdm auf der JOBBÖRSE der Agentur für Arbeit kam damals wie gerufen und passte zudem noch optimal zu mir: Gesucht wurde ein Studienabbrecher mit guten Englischkenntnissen.
Die erste Zeit in der Ausbildung war härter als erwartet. Nicht weil es vom Stoff her besonders anspruchsvoll war oder weil ich ein halbes Jahr (ich bin erst im Januar eingestiegen) nachholen musste. Es war schwierig einen geregelten Tagesrhythmus zu erlangen und das frühe Aufstehen war zu Beginn eine echte Qual.
Meine Familie hat meinen Entschluss das Studium zu unterbrechen anfangs nicht verstanden und drängten mich beinahe das Studium weiter fortzuführen, doch ich lies mich kurz nach Vertragsabschluss mit der gpdm exmatrikulieren und blieb meiner Entscheidung treu. Meine Freunde gratulierten mir, weil sie scheinbar gesehen hatten, dass es im Studium nicht so gut lief und freuten sich für mich.
Mein Ausbildungsberuf sollte mit meinen Kenntnissen und Vorlieben und vor allem mit meinem bisherigem Studium konform sein, so entschied ich mich für den Kaufmann für Büromanagement. Wie vermutlich jeder Ausbildungsgang hat auch dieser seine Vor- und Nachteile. Zu den Vorteilen zählt vor allem der kaufmännisch-verwaltende Anteil. Was Organisation, Planung und Koordination in jeder erdenklichen Weise angeht, wird man hier gut ausgebildet. Zudem bekommt man in einem mittelständischen Unternehmen wie der gpdm auch projekt- und bereichsübergreifend viel mit. Allerdings haben eben diese Betriebe nicht die gleichen Möglichkeiten wie große Konzerne, sodass ich auf eine Praxisphase in der Finanzbuchhaltung oder der Personalabteilung verzichten musste, da diese quasi nicht vorhanden sind.
Wer also eine ganzheitliche Ausbildung sucht und jede mögliche Abteilung durchlaufen will, ist vermutlich bei einem großen Konzern besser aufgehoben.
Wer jedoch nicht nur eine Nummer sein will und ein eher familiäres und sehr kollegiales Miteinander im Arbeits- und Ausbildungsalltag bevorzugt, der ist bei einem Unternehmen wie der gpdm mbH bestens aufgehoben. Zudem fand ich es persönlich sehr angenehm, dass meine Vorgesetzten sehr flexibel waren und mir nie Steine in den Weg gelegt haben. D.h. ich konnte ein Auslandspraktikum absolvieren und auch Arbeitszeitabsprachen konnten unkompliziert getroffen werden. Dies wäre in einem größeren Unternehmen vermutlich nicht möglich gewesen.
Jetzt nach meiner Ausbildung werde ich mich wieder darauf konzentrieren meinen Bachelorabschluss zu erlangen, mit neuem Selbstbewusstsein, neuen Fähigkeiten und einer besseren Selbstorganisation.
Alles in Allem bereue ich keine Sekunde meiner Ausbildung und danke an dieser Stelle allen Kollegen:Kolleginnen für die lehrreiche und schöne Zeit.

Moritz

Hilfe für Jugendliche

Hanteltraining in der Gruppe

Projekt „BEATZ“ unterstützt in kniffligen Lagen

Begeisterung,Erlebnis, Aktivierung, Toleranz und Zusammenarbeit sind fünf wichtige Ziele in der Umsetzung des Projekts „Beatz4OWL. Es bietet jungen Menschen in einer schwierigen Lebenslage zusätzliche Hilfen mit dem Ziel sie auf den Weg in Bildungsprozesse, Maßnahmen der Arbeitsförderung, Ausbildung oder Arbeit zu bringen. Ortsübergreifend in ganz Ostwestfalen-Lippe haben sich vier Institutionen zusammengetan, um mit verschiedenen Teilprojekten die Jugendlichen zu begeistern und zu motivieren.

Für Jugendliche aus den Kreisen Paderborn und Gütersloh bietet das Beratungsunternehmen „gpdm aus Paderborn Sport-und Erlebnisprojekte an. Seit Juli begeistern sich die Jugendlichen beim Imkern unter Betreuung von Mitgliedern des Imkervereins Hövelhof, beim Bau eines Modellrennwagens in der Holzwerkstatt der Krollbachschule und bei verschiedenen Sportarten. Treffen im HoT runden das Programm ab.

Die Akteure von „Beatz möchten viele Jugendliche erreichen und setzen sich das Ziel, bis zum Auslaufen des Projektes Ende 2017 möglichst alle Beteiligten wieder auf einen Weg zu bringen, der ihnen eine gesichertere und bessere Zukunft ermöglicht. Projektkoordinator Markus Kamann, ist optimistisch, allen „Durchhaltern ein Praktikum zu vermitteln, das später möglicherweise in einer Ausbildung enden könnte.

Dieses liegt auch Petra Schäfers-Schlichting sehr am Herzen, die Amtsleiterin des Bürgeramtes der Sennegemeinde sagt: „Dass Schulabgänger:innen und Arbeitgeber:innen besser zueinander finden, ist eines der strategischen Ziele, die wir uns im Rahmen der Zertifizierung zur familiengerechten Kommune auf die Fahnen geschrieben haben. Eltern oder Jugendliche selbst, die in der Klasse 9 oder 10 sind und Interesse haben, mitzumischen, können sich über die Homepage informieren und Kontakt aufnehmen. Ebenso können sich Schulleiter:innen oder Schulsozialarbeiter:innen an „Gpdm wenden: www.beatz4owl.de

-Hövelhofer Rundschau September 2016

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Langer, aber erfolgreicher Weg

Balla Toure beginnt Ausbildung bei Hadi-Plast

Text und Fotos:  Wortart, Almut Thöring M.A.

Hövelhof. Geschafft: Nach einem sechsmonatigen Praktikum bei der Hadi-Plast GmbH Kunststoff-Verarbeitung in Hövelhof hat Balla Toure dort nun seine Ausbildung als Maschinen- und Anlagenführer für Kunststofftechnik begonnen. Ein langer, beschwerlicher Weg liegt hinter dem 27-jährigen Malier, der bei dem auf die Herstellung technischer Präzisions-Spritzgussteile spezialisierten Unternehmen vollen Einsatz zeigt. Aufmerksam bewegt sich Balla Toure zwischen den Maschinen und vor allem zwischen seinen neuen Kollegen:Kolleginnen, mit denen er sich bereits ganz gut unterhalten kann. Für ihn ist das ein völlig anderes Umfeld als 2012, als er seiner damals von Islamisten besetzten Heimatstadt Gao entfloh.

Vormittags absolviert Toure in Paderborn seinen Sprachkurs, der noch bis Ende August dauern wird. Nachmittags beginnt bei Hadi-Plast in Hövelhof für ihn seine Arbeit als Auszubildender in der Spätschicht. Hinzu wird, wie bei allen Auszubildenden, noch der Unterricht in der Berufsschule kommen, die für Toures Ausbildung in der Kunststoffbranche in Lemgo angesiedelt ist. Sein Wille, das zu schaffen, beeindruckt. Auch Dr. Karsten Anger, Geschäftsführer Forschung und Entwicklung: „Balla Toure zieht ein unglaubliches Programm durch. Dem gebührt unser aller Respekt.“ Anger, der sonst mit internationalen Studierenden der regionalen Hoch- und Fachhochschulen zusammenarbeitet, ist begeistert vom persönlichen Einsatz des neuen Schützlings aus Afrika.

Den Kontakt zwischen der Hadi-Plast GmbH und dem Mann, der zwar seit 2014 in Deutschland lebt, dessen Asylantrag aber immer noch nicht bearbeitet ist, kam durch Sibylle Petry zustande. Sie vermittelt für die Gesellschaft für Projektierungs- und Dienstleistungsmanagement mbH (gpdm) zwischen Flüchtlingen, Ehrenamtlichen der Flüchtlingshilfe, der Arbeitsagentur mit ihrem für Flüchtlinge und Asylbewerber eingerichteten Integration Point sowie der Ausländerbehörde. Bezahlt wird ihre Tätigkeit über das IvAF-Projekt „alpha OWL II“ (Integration von Asylsuchenden und Flüchtlingen). Das Angebot wird durch den Europäischen Sozialfonds sowie das Bundesministerium für Arbeit und Soziales gefördert. „Über Ehrenamtliche habe ich erfahren, dass Balla Toure als zuverlässiger Mann eine Perspektive sucht. So kam der Kontakt zustande“, sagt Petry.

Balla Toure zeigt Sibylle Petry auf dem Globus die Strecke seiner Reise. Von Gao über Malis Hauptstadt Bamako bis nach Deutschland dauerte sie zwei Jahre. (Fotos: Wortart, Almut Thöring)
Balla Toure zeigt Sibylle Petry auf dem Globus die Strecke seiner Reise. Von Gao über Malis Hauptstadt Bamako bis nach Deutschland dauerte sie zwei Jahre. (Fotos: Wortart, Almut Thöring)

So lang wie die Arbeitstitel der beteiligten Organisationen, so langwierig scheint der Weg für Betroffene zu sein. Denn ein Flüchtling oder ein:e Asylbewerber:in kann nicht einfach in einem Betrieb „ein Praktikum“ absolvieren; auch dafür gibt es strikte Regeln, die vom Mindestlohn über die Sprachkenntnisse fest definiert sind. Ralf Dirks, Geschäftsführer der Hadi-Plast GmbH: „Ohne die Unterstützung seitens Frau Petry hätten wir Balla Toure ab dem 1. Juni 2016 sicherlich keinen Ausbildungsplatz anbieten können. Ein mittelständisches Unternehmen kann einfach kein Personalbüro für solche Einzelfälle einrichten. Da sind spezielle Kenntnisse und Kontakte nötig, und der behördliche Aufwand, den sie übernommen hat, ist enorm.“ Das bestätigt auch Michael Lumperda von der IHK, der um die Probleme für Unternehmen weiß, die Flüchtlingen wie Asylbewerbern gerne einen Ausbildungsplatz anbieten würden. „Wir arbeiten daran, dass diese Zielgruppe über eine spezielle Einstiegsqualifizierung eine geregelte Vorausbildung erhält, die definierte Ausbildungsinhalte mit Sprach- und Integrationsmodulen verbindet“, sagt Lumperda. Dafür hat die IHK Ostwestfalen zu Bielefeld für 2016 insgesamt 100.000 Euro bereit gestellt. „Das ist ein guter Anfang“, wertet Dirks, der mit der schnellen, unbürokratischen Zusammenarbeit mit der IHK sehr zufrieden ist.

Dem Kunststoffspritzguss-Unternehmen wird auch jetzt noch einiges abgefordert. „Wer vernünftig lernen will, muss vernünftig wohnen“, begründet Dirks die Entscheidung, Balla Toure den Sprachkurs zu ermöglichen und bei der Suche nach einer bezahlbaren kleinen Wohnung zu helfen, damit er nicht in der Flüchtlingsunterkunft wohnen muss. Von hier aus kann er dann seinen neuen Wohnort und die neue Heimat erschließen, in aller Ruhe lernen, aber auch ausruhen. Das ist nötig, denn Balla Toure büffelt samstags auch noch eine Stunde Mathe bei Gertrud Grönert, einer ehrenamtlichen Kraft in Hövelhof. Mit ihrer Hilfe will er den Anschluss in der Berufsschule schaffen. In Gao, seiner Heimatstadt in Mali, hat er elf Jahre lang die Schule besucht. Das ist lange her. Der Mann, der zwei Jahre für seine Flucht von Goa über Malis Hauptstadt Bamako, das Nachbarland Mauretanien, Marokko, Spanien und Frankreich bis nach Deutschland gebraucht hat, ist aber sehr zuversichtlich. Mit fünf anderen Männern hat er per Ruderboot die Kontinente an der engsten Stelle im Mittelmeer gewechselt. Damals haben ihn und seine Begleiter Mitarbeiter:innen des Roten Kreuzes aus den Fluten gerettet. Heute sind es, neben seinem festen Willen, es selbst zu schaffen, über ein Netzwerk verbundene engagierte Menschen und Unternehmer, die anderen eine Chance geben, sich hier mit eigener Kraft zu integrieren.

-> Artikel NEUE WESTFÄLISCHE

-> Artikel Hadi-Plast

Unternehmen, die Flüchtlingen oder Asylsuchenden einen Ausbildungsplatz anbieten können, können sich bei der IHK wenden an:

Attila Sepsi
Berufliche Bildung
Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld
Elsa-Brändström-Str. 1 – 3, 33602 Bielefeld
Tel: 0521 554-163
E-Mail: a.sepsi@ostwestfalen.ihk.de

Flüchtlinge und Asylsuchende, die einen Praktikums- oder Ausbildungsplatz oder einen qualifizierten Arbeitsplatz suchen, können sich, wie ehrenamtliche Flüchtlingshelfer auch, außerdem direkt an  Sibylle Petry wenden:

Sibylle Petry
gpdm mbH
Breslauer Str. 31, 33098 Paderborn
Projekt alpha OWL II
Tel: 05251 7760-15
E-Mail: spetry@gpdm.de