Mit dem Gabelstapler durch enge Gänge fahren, geschickt manövrieren und die Kurve kriegen – wenn Gerhard Kölbel auf seinem Fahrzeug sitzt, ist er in seinem Element. Seit einem Jahr arbeitet der 58-Jährige als Zeitarbeiter bei Wincor Nixdorf in Paderborn. Dabei hatte er die Hoffnung auf einen Job schon fast aufgegeben. Im Zuge der Wirtschaftskrise war Kölbel arbeitlos geworden, mehr als zwei Jahre saß er zu Hause und kam dann ohne große Illusionen ins Projekt GENERATION GOLD. „Ich bin mitmarschiert, damit ich weiter Arbeitslosengeld bekomme“, sagt er offen. Doch damit gab sich Brigitte Siller, die im Projekt zwischen Unternehmen und Arbeitsuchenden vermittelt, nicht zufrieden. Sie ist von den Fähigkeiten des Staplerfahrers überzeugt und organisierte ein Vorstellungsgespräch bei einer Zeitarbeitsfirma. Der Funke sprang über, es gab nur einen Haken: Gerhard Kölbel hatte gerade eine Handoperation hinter sich und kam mit dickem Verband zum Gespräch. Doch die Firma war sogar bereit zu warten, bis die Hand ausgeheilt ist. „Das ist schon ungewöhnlich“, sagt Brigitte Siller. Aber die Entscheidung war goldrichtig. „Die Anforderungen an dem speziellen Arbeitsplatz sind ziemlich hoch. Der Fahrer muss durch enge Gänge fahren und sehr geschickt sein. Gerhard Kölbel ist da einfach der richtige Mann am richtigen Platz.“
