Paderborn. Schicksalsschläge. Arbeitslosigkeit. Ausweglosigkeit. Der Weg zurück in die Arbeitswelt war für Naciye Sargin ein steiniger. Nachdem die kräftezehrenden Versuche, Arbeit und Familie unter einen Hut zu bekommen, doch noch in der Langzeitarbeitslosigkeit endeten, bot ihr das Jobcenter eine Maßnahme bei BANG StarterCenter in Kooperation mit GPDM an. Das Programm „Stark im Beruf“ wurde ein Glücksfall.
„Der Kontakt mit anderen Frauen in dem Workshop hat mir sehr gut getan. In der Gastronomie und dem Einzelhandel sah ich keine Chance Berufstätigkeit und Familie unter einen Hut zu bringen. Ich habe gesehen, so ausweglos eine Situation auch aussehen mag, es gibt im Projekt qualifizierte Unterstützung“, sagt Naciye Sargin. Sie lernte mit dem PC umzugehen, Stellenanzeigen zu recherchieren und Bewerbungen zu formulieren. „Das Team hier hat genau hingehört, die richtigen Fragen gestellt und mich damit ermutigt einen neuen Weg einzuschlagen und mich dabei begleitet“. Diese neu erworbenen Kompetenzen sicherten ihr schließlich einen Praktikumsplatz in der Pflege, der nach einiger Zeit in einem Beschäftigungsverhältnis endete: wohnortnah und mit familienfreundlicher Arbeitszeit. Seit Nov 2019 arbeitet Frau Sargin in der Seniorenresidenz in Salzkotten.
Ähnlich erfolgreich ist der Werdegang von Susanna Misakyan, einer alleinerziehenden Mutter, die 2016 als Asylsuchende nach Deutschland kam. Zwar hatte sie im Heimatland ein Studium absolviert, aber in Deutschland fehlten ihr sowohl eine Anerkennung der Studienleistungen als auch die entsprechenden Sprachkenntnisse, um beruflich Fuß fassen zu können. Engagiert lernte sie in Eigeninitiative deutsch, unterstützt von einer Freundin. Enormes zivilgesellschaftliches Engagement aus ihrem Umfeld half ihr auch in einer Zeit, als sie Deutschland fast wieder hätte verlassen müssen. Entscheidend half auch hier das Projektteam: Sie unterstützten auf der Suche nach einer passenden Ausbildung, der Klärung von Finanzierungsfragen. Seit August 2019 macht Frau Misakyan eine Ausbildung zur Kinderpflegerin und geht konsequent ihren Weg.
„An diesen Beispielen zeigt sich, dass das Projekt „STAR – Stark im Beruf“ eine Erfolgsgeschichte ist“, sagt Sibylle Petry als Projektverantwortliche des BSC (BANG StarterCenter) und der GPDM , die das Projekt gemeinsam mit der Beauftragten für Chancengleichheit des Jobcenters im Kreis Paderborn entwickelt hat. Sie hat die Teilnehmerinnen als Coach begleitet und ist überzeugt: Unsere Mütter mit Migrationshintergrund sind Powerfrauen. Mit dem richtigen Netzwerk im Hintergrund finden unsere Teilnehmerinnen ihren persönlichen Weg in den Arbeitsmarkt.
Über die GPDM
Das BANG StarterCenter ist ein Spin off der gpdm, gemeinsam in modernes Dienstleistungsunternehmen, das innovative Bildungsprojekte entwickelt und auf den Weg bringt. Im BSC sind regionale Unternehmen direkt beteiligt und bieten Einblick in die Arbeitswelt. Auf dem Hintergrund der aktuellen Situation in Bildung und Wirtschaft werden Projekte und Produkte initiiert, die vorrangig im Bereich der Weiterentwicklung der beruflichen Ausbildung und der Vermittlung von Fachkräften und Mitarbeitern liegen.
Kontakt: Sibylle Petry, 05251 77600, spetry(a)gpdm.de
Infogespräche sind jederzeit persönlich und auch online möglich.
Über Stark im Beruf
Das ESF-Bundesprogramm „Stark im Beruf – Mütter mit Migrationshintergrund steigen ein“ wird durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und den Europäischen Sozialfond gefördert. Die GPDM bietet im Rahmen des Projektes ein individuell anpassbares Modell zu Begleitung, Coaching und Unterstützung von Müttern mit Migrationshintergrund an.
Der Artikel zu diesem Beitrag erschien am 24. Juni 2020 im Westfalen-Blatt.