(Auszug, 13.11.2014- paderborn.de) „Jeder Fall ist anders – jeder Wiedereinstieg so individuell wie die Frauen selbst“ – Dieser Satz der Beauftragten für Chancengleichheit der Agentur für Arbeit, Ingrid Tegeler, könnte wohl als das Fazit des 8. Politischen FrauenFrühstücks der Gleichstellungsstelle der Stadt Paderborn gelten, das jetzt mit über hundert Besucherinnen wieder ein voller Erfolg war. „Das große Come Back – Die Rückkehr der Frauen. Wiedereinstieg in den Beruf und berufliche Neuorientierung“ so lautete das diesjährige Thema der Traditionsveranstaltung der Gleichstellungsstelle, diesmal in Kooperation mit der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter Kreis Paderborn.Neben den Kooperationspartnerinnen selbst standen 14 weitere Experten und Expertinnen zu vielen mit dem Thema „Wiedereinstieg“ zusammenhängenden Themen für die Besucherinnen des Frühstücks als Ansprechpartnerinnen zur Verfügung. So etwa auch IN VIA zum Thema Teilzeitausbildung, das Jugendamt zum Thema „KiTa-Navigator“ oder aber auch die Versichertenberater:in der Deutschen Rentenversicherung Bund zum Thema „Rentenversicherung“.Zunächst aber ließ es sich der stellvertretende Bürgermeister Dieter Honervogt nicht nehmen, die Besucherinnen persönlich zu begrüßen. Entstanden aus einer Bürgerinnenbefragung habe sich das Politische Frauenfrühstück zu einem wahren Selbstläufer entwickelt und es sei ja auch eine prima Idee bei einem gemütlichen Frühstück in entspannter Atmosphäre Informationen auszutauschen, mit Expertinnen ins Gespräch zu kommen, so Honervogt. Als Impulsgeberinnen hatte die Gleichstellungsstelle Ingrid Tegeler, Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt der Agentur für Arbeit, Elisabeth Voigtländer, Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt des Jobcenters im Kreis Paderborn, Sibylle Petry, Geschäftsführerin der Gesellschaft für Projektierungs- und Dienstleistungsmanagement GmbH sowie Anne Gebhard, Existenzgründerin, selbständige Grafikdesignerin und Fachkauffrau für Marketing mit dem Schwerpunkt Unternehmenskommunikation eingeladen. Sie habe selbst häufig Berufsrückkehrerinnen in der Beratung, so Drüke. Oft seien darunter auch Frauen, die nach längerer Familienphase, oft nach einer Scheidung, wieder in den Beruf zurückkehren wollten. Hier leiste sie dann fundierte Erstberatung, wenn es um konkrete Fragen wie Weiterbildungs- und Umschulungsmöglichleiten gehe, kämen ihre Kolleginnen von der Agentur für Arbeit und vom Jobcenter, die Beauftragten für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt ins Spiel.
Elisabeth Voigtländer, Beauftragte für Chancengleichheit betonte die Kompetenzen, die Mütterwährend der Elternzeit erworben haben, Voigtländer: „Sie haben das Gefühl, in der Familienphase nichts gelernt zu haben. Das Gegenteil ist der Fall: Organisationsgeschick, Belastbarkeit, Konflikt- und Teamfähigkeit: all dies seien Schlüsselkompetenzen, die in der Familienphase zum Tragen kommen und sie für den Wiedereinstieg fit machen.“ Alleinerziehenden legte sie noch einmal die Servicestelle für Alleinerziehende des Jobcenters ans Herz, die sich gerade auf Vermittlungshemmnisse dieser Personengruppe spezialisiert habe.
Ihre Kollegin von der Arbeitsagentur, Ingrid Tegeler: „Viele Frauen wissen gar nicht, dass die Arbeitsagentur auch Beratungen durchführt. Und vor allem: Auch Nichtleistungsempfängerinnen können sich an mich wenden, um die Rahmenbedingungen für den Wiedereinstieg zu klären.“
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Mit Anne Gebhard kam eine Wiedereinsteigerin zu Wort, die den Weg in die Selbständigkeit erfolgreich gewagt hat. Sich nicht entmutigen lassen, das sei das Wichtigste, so Gebhard.
Anne Gebhard betont die Wichtigkeit eines funktionierenden Netzwerkes, sowohl auf privater Ebene aber auch hinsichtlich der Beratungslandschaft: „Die Paderborner Wirtschaftsförderungsgesellschaft hat mich auf meinem Weg in die Selbständigkeit hervorragend unterstützt.“ Dort gebe es ein „super Angebot“ für Existenzgründerinnen und Kontaktmöglichkeiten zu gleichgesinnten Frauen.
Sibylle Petry schließlich rundet den Meinungsaustausch durch die Sichtweise der Arbeitgeberin ab, „Wiedereinsteigerinnen sind häufig hoch qualifiziert und hoch motiviert.“ Der Wiedereinstieg verlaufe nicht immer reibungslos, sondern fordere sowohl dem Arbeitgeber als auch der Wiedereinsteigerin ein hohes Maß an Flexibilität ab. Seien schließlich die durchaus vorhandenen Hindernisse erst einmal aus dem Wege geräumt, sei das Ganze für die Firma und die Arbeitnehmerin häufig ein Erfolgsmodell.
Nach den überaus informativen Impulsen aus den Reihen der Expertinnen hatten die Gäste dieses 8. Politischen FrauenFrühstücks noch die Gelegenheit, sich an den Informationsinseln zu vielen weiteren Themen zu informieren.